Als „Personaler der alten Schule“ beobachte ich die HR-Startups dieser Welt mit einer Mischung aus Faszination und Neugier. Sie kommen mit frischen Ideen, revolutionieren Prozesse und nutzen Technologien wie KI, um die Personalbeschaffung zu beschleunigen und zu optimieren. Sie sprechen von Agilität, Disruption und smarter Automatisierung – Begriffe, die für die dringend benötigte Innovation in der Arbeitswelt stehen. Sie machen vieles neu und am liebsten alles anders.
Doch bei aller Begeisterung frage ich mich: Wieviel davon ist wirklich nachhaltig?
2024 habe ich immer wieder miterlebt, wie Startups mutig voranschreiten, aber manchmal an der Realität des Marktes scheitern. Technologie kann viel, aber sie kann nicht alles. Kein Algorithmus der Welt ersetzt den Wert von Erfahrung, Empathie und einem tiefen Verständnis für die Menschen, die hinter den Lebensläufen und Unternehmensgeschichten stehen.
Trotzdem gibt es so viel, was ich von den Newcomern lernen möchte. Das ist weniger ein Vorsatz für 2025, sondern vielmehr eine Mischung aus der Notwendigkeit, den immer dichteren HR-Markt verstehen zu können, und eigenem Interesse, denn Veränderung war und ist essenziell in meinem Business (in welchem nicht…?):
- Wie schaffen HR-Startups es, den Recruiting-Prozess wirklich zu verbessern, ohne Qualität zu verlieren?
- Wie integrieren sie KI so, dass sie die menschliche Komponente unterstützt, statt ersetzt?
- Wie gelingt es ihnen, mutiger zu sein – Risiken einzugehen, wo etablierte Prozesse oft zögern?
- Wie überzeugen sie Unternehmen insbesondere im Mittelstand von ihren Ideen?
- Welche Unternehmen suchen proaktiv die Zusammenarbeit mit HR-Startups?
Im Gegenzug möchte ich Erfahrung teilen:
- Wie baut man langfristige Beziehungen zu Kandidaten und Unternehmen auf?
- Wie erkennt man zwischen den Zeilen (also außerhalb der Daten und Algorithmen), wer wirklich zum Unternehmen passt?
- Wie vermeidet man, dass der Mensch, die Unternehmenskultur, die Soft Skills hinter den Zahlen verschwinden?
Die Zukunft des Recruitings liegt nicht in „alt gegen neu“, sondern in einem Austausch von Tradition und Innovation. Die Kombination aus Technologie und menschlichem Know-how ist der Schlüssel, um die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu meistern. Dass wir hier besser schneller als langsamer kombinieren müssen und das Tempo rasant zunimmt, ist die gemeinsame Challenge für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Personalberater.
2025 möchte ich noch mehr die HR-Startups im Blick haben, um die Zukunft der Arbeit besser zu verstehen und, insbesondere für mein Umfeld des Executive Search, die Prozesse zu optimieren.