Ist Ihnen das auch schon einmal aufgefallen? „Früher“ – so ganz exakt eingrenzen kann ich das zeitlich nicht und vielleicht ist es auch mehr eine Erscheinung des Alters als ein wirklicher Fakt – war das Jahresende geprägt von Rückblicken.

Heute ist es geprägt von Trends. 2023 abgehakt – 2024 schon durchgetaktet.

Sicher: Der Blick nach vorne ist definitiv richtig und wichtig. Aber nicht einfach des Trends wegen. Um einschätzen zu können, was im nächsten Jahr Trend wird in einer bestimmten Branche oder einem Betätigungsfeld, müssen wir unbedingt Resümee ziehen. Zurückblicken. Bewerten. Einordnen.

Für mein Fachgebiet – Executive Search und Personalmanagement – ist das essentiell. Nur scheinbar jagd hier ein Trend den nächsten.

Wir müssen nicht erst in Zukunft die „Candidate Experience“ verbessern – schon immer war der nachhaltige Beziehungsaufbau zu Kandidat:innen und Unternehmen das Herzstück des Recruitings und erst recht einer individuell beauftragten Personalsuche.
Es gab immer schon High Performer und Low Performer in Teams – es braucht die richtigen Fach- und Führungskräfte, um Teams zu steuern und die individuellen Stärken und Schwächen zu kennen und zu nutzen.
Die Gen Z ist nicht per se schlechter als alle Generationen zuvor – die Mischung macht´s vom Junior bis zum Silverworker (silverworker-online.de).
Vom Quiet Quitting über das Loud Quitting bis hin zum Green Quitting ist das Ergebnis am Ende gleich: Mitarbeitende verlassen Unternehmen jeweils aus einem guten Grund. Wenn ich diese mit meinen Klienten herausfinden kann, dann habe ich die eigentlichen „Knackpunkte“ des ausbleibenden Recruiting-Erfolgs zumindest entdeckt.

Rückblickend stelle ich fest: Unabhängig von jeglichen Trends ist und bleibt hier (analoge & digitale) Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Wertschätzend. Ehrlich. Authentisch. Wo Menschen so miteinander reden, finden sie gemeinsam Lösungen.

Diese Erfahrung nehme ich nach über 15 Jahren Executive Search und über 30 Jahren im Personalmanagement auch aus diesem Jahr wieder mit: Es sind die Beziehungen, die den Unterschied machen – nicht die Trends. Und wenn es einen Trend gibt, der auch für 2024 zutreffen wird, dann ist es über alle Projekte, Unternehmen und Grenzen hinweg der Wunsch nach Offenheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Diesen Trend zu gestalten in Zeiten großer Veränderungen ist der „Lackmus-Test“ für unser Beziehungsnetzwerk.

Zum Jahresende wünsche ich uns, dass wir ein bisschen mehr zurückblicken und bewusst auswählen, was wir gelernt haben und worauf wir aufbauen wollen. Die besten Trends sind die, die wir selbst mitgestalten – denen müssen wir nämlich nicht hinterherlaufen.

In diesem Sinne werde ich auch in 2024 wieder „was mit Menschen“ machen: Personalmanagement, das sich um die wichtigsten Ressourcen kümmert – um uns!